Am vergangenen Freitag, 10. Jänner 2014, fand auf dem Linzer Taubenmarkt eine Solidaritätsaktion für die TextilarbeiterInnen in Kambodscha statt. Die Idee zur spontanen Kundgebung hatte Josef Weidenholzer am Dienstag. Gemeinsam mit der Solzialistischen Jugend Linz, dem ÖGB Oberösterreich, der Facebookgruppe „Fair work for Cambodia“ und der kambodschanischen Community von Oberösterreich konnte dann bis Freitag noch eine große Kundgebung mit 200 TeilnehmerInnen organisiert werden.
Als Redner und RenderInnen konnten wir Peter Schissler (Gewerkschaft, Vorsitzender weltumspannend arbeiten), Andreas Stangl (FSG-OÖ Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des ÖGB-OÖ), Corinna Kovac (Vorsitzende der SJ Linz) und natürlich Joe Weidenholzer gewinnen. Die Moderation übernahm Klaus Baumgartner, der einer der Initiatoren der Facebookgruppe „Fair work for Cambodia“ ist.
Josef Weidenholzer über die Hintergründe der Kundgebung:

Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Kinderarmut ist weit verbreitet. Nirgendwo gibt es mehr Invalide! Multinationale Konzerne nehmen die Situation vor Ort in Kauf und produzieren ihre Güter zu niedrigeren Kosten als anderswo. Vor allem internationale Modefirmen. Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt ca. US$ 80! Seit fast 30 Jahren (seit 1985) wird das Land von Hun Sen, einem früheren Anhänger von Pol Pot regiert. Deren Regime waren ca. zwei Millionen Menschen zum Opfer gefallen! Kambodscha hat diese Folgen bis heute nicht überwunden. Die Menschenrechte werden nicht eingehalten, die Meinungsfreiheit wird unterdrückt, Korruption ist allgegenwärtig! Bei den letzten Parlamentswahlen im Juli 2013 kam es zu massiven Wahlfälschungen, eine unabhängige Untersuchung ist bis heute verweigert worden. Die Bevölkerung protestiert seither in massenhaften Demonstrationen. Als letzte Woche die ArbeiterInnen der Textilfabriken mit Streiks gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen vorgingen, griff die Regierung zur Waffengewalt! Bereits 6 Streikende starben, weitere rund 30 wurden durch Kugeln oder brutale Prügel arg verletzt. Zuletzt wurde sogar das Menschenrecht auf Versammlungsfreiheit untersagt.

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