Puppe „My Friend Cayla“ zeigt die Notwendigkeit von Regulierungen

Die deutsche Netzagentur hat die Spielzeugpuppe „My Friend Cayla“ als unerlaubtes Spionagegerät verboten. Die Puppe war nämlich mit moderner Technik ausgestattet, aber derart schlecht gesichert, dass Fremde über ihre Spracherkennungssoftware und ein eingebautes Mikrofon Kinder abhören und sogar mit ihnen kommunizieren hätten können. „Diese gruselige Puppe zeigt, wie wichtig Regulierungen in diesem Bereich sind. Denn die Technik entwickelt sich rasch weiter, aber die gesetzlichen Regelungen hinken der Entwicklung hinterher“, sagt Josef Weidenholzer, Vizepräsident für Digitales der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament und ergänzt: „Wir müssen die Chancen der Digitalisierung und des technischen Fortschritts nutzen, dürfen aber nicht auf die Gefahren vergessen. Wir müssen jetzt Regelungen schaffen, damit es nicht die Technik ist, die uns vor vollendete Tatsachen stellt, und zukünftige Fakten schafft.“

„Diese Gruselpuppen haben in Kinderzimmern nichts verloren. Wir müssen bei vernetzten Alltagsgegenständen und smartem Spielzeug dringend regulatorisch nachlegen. Denn so harmlos Produkte, wie eine Puppe mit Wlan und Spracherkennungssoftware wirken können, so schwerwiegend sind die Gefahren.

Ich werde auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die EU-Kommission hier tätig wird und fordere auch die österreichischen Behörden auf derartiges Spielzeug aus dem Kinderzimmer zu verbannen. Gerade die Kleinsten müssen wir vor Überwachung schützen. Bei der Entwicklung von Kinderspielzeug muss es ethische Prinzipien und Vorgaben geben. Ich würde nicht wollen, dass mein Enkel mit so einer Puppe spielt – und bin damit bestimmt nicht der einzige Großvater, der das so sieht“, schließt Weidenholzer.