Ende Jänner veröffentlichte die Zeitung „The Hindu“ erschreckende Zahlen: Seit 1997 haben sich in Indien beinahe 200 000 in der Landwirtschaft tätige Menschen das Leben genommen, allein im Vorjahr waren es 16 196. Die Zahl der Selbstmorde steigt von Jahr zu Jahr. Aktuell findet in Indien laut Statistik des „National Crime Records Bureau“ jede halbe Stunde ein „Farm suicide“ statt.
Die Gründe sind vielfältig und haben am wenigsten mit ungünstigen Witterungsbedingungen zu tun. Eine wirkliche Dürreperiode könnte zu einem sprunghaften Ansteigen der Selbstmordrate führen. Häufigste Ursachen sind hohe Überschuldung, Abhängigkeit von Großgrundbesitzern und Perspektivlosigkeit. Immer mehr gerät Indien in den Griff der multinationalen Agrarkonzerne. Ein schier unvorstellbar großer Markt für industriell gefertigte Nahrungsmittel ist im Entstehen. Da gilt es von Anfang an dabei zu sein und da steht eine kleinstrukturierte, an der Erhaltung der Artenvielfalt ausgerichtete Bauernschaft im Weg. Der großflächige Anbau genmanipulierter Nahrungsmittel braucht keine selbständigen, von ihrer Erfahrung profitierende Bauern.
Profit ist sich selbst genüge.