Utl.: Utl.: Vorschläge von Kommissar Barnier stärken KünstlerInnen gegenüber den Verwertungsgesellschaften
Wien (OTS/SK) – EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier präsentierte diese Woche neue Vorschläge zum UrheberInnenrecht in Europa. Einerseits soll Musik in einem Verfahren für alle 27 EU-Staaten lizenziert werden, andererseits sollen die Verwertungsgesellschaften strengeren Regeln unterworfen werden. „Dadurch werden die KünstlerInnen gegenüber den Verwertungsgesellschaften in Hinblick auf das Urheberrecht gestärkt. Wir werden im Rechtsausschuss des EU-Parlaments die Vorschläge genau prüfen und entsprechend nachbessern“, erläutert die SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner, stv. Vorsitzende im Rechtsausschuss, am Freitag. ****
Für SPÖ-Europaabgeordneten Josef Weidenholzer, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, sind die beiden Vorschläge – einheitliche Lizenzierung und Stärkung der KünstlerInnenrechte gegenüber den Verwertungsgesellschaften – ein „erster Schritt in die richtige Richtung“. Er begrüßt, dass die Kommission „endlich einen Vorschlag präsentiert, der nicht einschüchtern will, sondern konstruktiv an das Problem herangeht“. Es sei wichtig, über Alternativen nachzudenken, denn das derzeit geltende UrheberInnenrecht diene mehr den Geschäftsinteressen großer Konzerne als den Interessen von KünstlerInnen und VerbraucherInnen.
Als nächsten konkreten Schritt fordern die SPÖ-Europaabgeordneten daher mehr Transparenz bei den Ausschüttungsmodellen. Nach wie vor werden 40 Prozent der von AKM, GEMA und anderen nationalen Agenturen eingenommenen Gelder an Verlage und Labels ausgeschüttet und nicht an die eigentlichen UrheberInnen. Deshalb sei es wichtig, dass KünstlerInnen die Gelder schneller erhalten und sich eine neue Agentur europaweit aussuchen können.