Utl.: SPÖ-Europaabgeordneter: Forderung internationaler Datenschützer, umfassend zu der neuen Technologie konsultiert zu werden, ist absolut richtig
Wien (OTS/SK) – Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer, Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres, ist bei Google Glass weiter aktiv. Er hat dazu bereits eine parlamentarische Anfrage an die Europäische Kommission gestellt. Seit Monaten läuft die PR-Machinerie von Google um den auf der Nase getragenen und mit einer Kamera ausgestatteten Minicomputer Google Glass auf Hochtouren. Doch während der Presse immer wieder portionsgerechte Informations-Häppchen präsentiert werden, warten Datenschützer weiterhin auf einen Dialog mit dem Google-Konzern und haben jetzt mit einem offenen Brief an Google-Chef Larry Page die Initiative ergriffen. „Google muss sich den drängenden Fragen stellen“, sagt Weidenholzer, Experte für Datenschutz im Europaparlament, am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. „Bei einer neuen Technologie muss der Datenschutz von Anfang an mitgedacht werden. Die Expertise der Datenschützer ist dabei unabdingbar“, kommentiert er den Brief, den unter anderem Jacob Kohnstamm von der europäischen Article-29-Working Group unterschrieben hat.
In dem Brief der zehn internationalen Datenschutzorganisationen wird Google aufgefordert, dringliche Fragen nach der rechtlichen Vereinbarkeit des Produkts, der Datenweitergabe, -speicherung und -nutzung, der Zukunft der Gesichtserkennung, den sozialen und ethischen Implikationen und der Risikoabschätzung zu beantworten. Eine der Fragen in dem Brief umfasst auch die Datenspeicherung und inwiefern die Gefahr besteht, dass auch Google Glass Daten unter Prism fallen und US-Geheimdiensten zugänglich werden.
In der Diskussion sei es wichtig, sich nicht nur am heutigen Stand der Technik zu orientieren. Weidenholzer: „Google Glass ist ja nur der Anfang. Wenn es uns heute gelingt, Technologien datenschutzfreundlich zu gestalten, ersparen wir uns morgen eine große Zahl von Problemen.“ „Einfach abwarten“, so wie es Google-Chef Larry Page auf einer Aktionärsversammlung Anfang Juni in Washington empfohlen hat, ist für den SPÖ-Europaabgeordneten der falsche Ansatz. „Datenschützer, Öffentlichkeit und Politik müssen bei einem solchen Vorhaben miteinbezogen werden“, sagt Josef Weidenholzer. (Schluss) bj/mp