Utl.: EU Fördermittel LEADER verstärkt für Frauen und junge Menschen einsetzen
LEADER* ist ein EU-Förderprogramm, mit dem seit 1991 innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden sollen, dass aber seit einem Bericht des Bundesrechnungshof vom 3. August in die Kritik geraten ist. Der EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer unterstützt den Ruf nach Evaluierung der bisher vergebenen EU LEADER-Fördermitteln und den geförderten Projekten in Oberösterreich. „Für die Weiterentwicklung der Regionen ist eine Evaluierung notwendig“, meint der aus OÖ stammende EU Abgeordnete Josef Weidenholzer. „Die Kritik des Rechnungshofes ist ernst zu nehmen. Hiegelsberger sollte mit positiven Beispiel vorangehen und einen umfassenden Bericht vorlegen“, so der EU-Parlamentarier. „Die LEADER Gelder sind nicht als Agrarförderung gedacht“, hält der Abgeordnete fest, sondern „zur Förderung von innovativen Projekten im ländlichen Raum. Das ist ein großer Unterschied. Man braucht keinen Bauernhof, um Leader zu sein“.
Josef Weidenholzer fordert zudem einen sozial-kulturellen Schwerpunkt in Richtung Beschäftigungs- und Ausbildungschancen für Jugendliche sowie mehr Förderung kultureller Angebote und Initiativen junger Menschen im Rahmen der LEADER Mittelverwendung. Die von stv. Klubvorsitzenden Christian Makor geforderte Neuausrichtung in Richtung „Gleichstellung und Chancengleichheit“ hält Josef Weidenholzer für „sehr sinnvoll“. In Oberösterreich verdienen Frauen um 39% weniger als Männer, damit liegt Oberösterreich im Bundesländer-Vergleich an letzter Stelle. „Projekte, die hier ansetzen und zu mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern beitragen, sollten durch LEADER Mittel vermehrt gefördert werden“. Zudem fordert Weidenholzer vor allem Projekte junger Menschen zu fördern. „Brauchtumspflege ist nicht alles. Es sollten auch Projekte gefördert werden, die für die Offenheit und Vielfalt der Region stehen“, meint Josef Weidenholzer. „Es geht um Initiativen, die dem Fortschritt dienen“. Auch einen netzpolitischen Schwerpunkt könnte sich Weidenholzer vorstellen. Gemeint sind damit zum Beispiel regional-übergreifende Projekte, die den BewohnerInnen schnellen, stabilen und freien Zugang zum Internet zur Verfügung stellen.
Um mehr Kontrolle bei der Vergabe der Mittel zu erreichen, sei für den Abgeordneten auch mehr Kooperation zwischen den Landesräten notwendig. „Ich sehe nicht ein, warum nur der Agrarlandesrat über die Mittelvergabe entscheiden soll“, so der Abgeordnete. Generell würden – wie aus dem RH-Bericht hervorgeht – in Österreich zu viel der EU-Gelder für Agrarförderung und zu wenig für soziale Projekte verwendet. „Wir brauchen mehr Gerechtigkeit in der Verteilung von EU-Fördermittel.“, so der Abgeordnete abschließend.
Rückfragehinweis:  Josef Zehetner, 00436607726220