Utl.: Rückbau des Sozialstaats trifft Frauen besonders
„Frauenrechte sind Grundrechte“, betonen der SPÖ-EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer, Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten und die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sonja Ablinger anlässlich des heute stattfindenden Internationalen Frauentages. So stehe in der Grundrechtecharta der Europäischen Union, dass die Gleichheit von Männern und Frauen in allen Bereichen, einschließlich der Beschäftigung, der Arbeit und des Arbeitsentgeltes, sicherzustellen sei. „Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt. Auch auf Unionsebene ist es uns noch nicht gelungen, verbindliche Regelungen zu treffen, um die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt zu unterbinden“, betont Weidenholzer. ****
Ablinger ergänzt, dass sich angesichts der Wirtschaftskrise die Situation für Frauen verschlechtert habe: „Die prekären Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu und auch der Anteil an Teilzeitarbeit steigt. Viele Unternehmen – vor allem in frauenspezifischen Branchen wie etwa dem Handel – bevorzugen Teilzeitkräfte, da diese dem Betrieb weniger Kosten verursachen.“ Sie spricht sich daher dafür aus, dass wieder ein Fokus auf Vollzeitarbeitsplätze mit ausreichender sozialer Absicherung gelegt wird. „Die Politik muss hier unterstützend eingreifen, aber auch die Unternehmen sind gefordert, mehr soziale Verantwortung an den Tag zu legen“, sagt Ablinger, Frauenvorsitzende der SPÖ Oberösterreich.
Beide Abgeordnete plädieren dafür, gerade in Zeiten des Spardiktates, keinen Rückbau des Sozialstaates vorzunehmen. „Die Kürzungen von Sozialleistungen wirken sich auf Frauen besonders aus, da sie im Durchschnitt geringere Einkommen als Männer haben. Gerade angesichts des Frauentages sollten wir uns bewusst werden, dass Frauen besondere Unterstützung brauchen, da sie noch immer schneller in die Armutsfalle tappen als Männer.“