Wien (OTS/SK) – Die zweite Festnahme im tragischen Fall Lampedusa, der 366 Menschen das Leben kostete, ist zwar ein Erfolg in der Bekämpfung des Menschenhandels, löst aber keineswegs das Grundproblem, ist SPÖ-EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer überzeugt. „Das Asylwesen treibt jährlich zehntausende Menschen in die Hände von Schleppern, welche Angst und Verzweiflung der Menschen ausnutzen. Das ist unwürdig für Europa“, so Weidenholzer, Mitglied im Innenausschuss im Europäischen Parlament. „Die Union muss aufhören, durch die restriktive Einwanderungspolitik den ausbeuterischen Schleppern einen Markt zu schaffen und muss dem Handel mit Menschen den Nährboden entziehen“, sagt Weidenholzer.
Er betont, dass es einen Zugang zum Europäischen Asylsystem braucht, der die Flüchtlinge nicht in die Arme organisierter Schlepperbanden treibt. Die Menschen müssen bestenfalls im Ausland ihre Schutzbedürftigkeit darlegen können und vor Ort um humanitäres Visum ansuchen können. „Es grenzt an Menschenverachtung, dass die Menschen sich in ihrer Verzweiflung an die Schlepper wenden, ihr Leben riskieren, nur um dann von Europa wieder zurückgeflogen zu werden“, kritisiert Weidenholzer. Er fordert den Europäischen Rat auf, den Aufschrei wahrzunehmen und eine menschengerechte Einwanderungspolitik zu schaffen.