Menschen aus den Kriegsgebieten kommen per Boot, per Zug und auch zu Fuß nach Europa. Sie nehmen die gefährliche Reise auf sich, und das obwohl die sicherste, schnellste und billigere Methode oft einfach eine Flugreise wäre. In der Theorie brauchen Flüchtlinge laut der Genfer Flüchtlingskonvention kein Visum, um nach Europa zu gelangen. In der Praxis ist das aber nicht möglich. Ein Teil des Problems bildet die Richtlinie 2001/51/EG, wonach Fluggesellschaften dafür haften, sollten die Personen kein Asyl gewährt bekommen, und deshalb die Personen nicht mitfliegen lassen. Die Richtlinie bildet Gegenstand der schriftlichen  parlamentarischen Anfrage an die Europäische Kommission, die EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer am 3. September 2015 eingereicht hat. Gefragt wird darin, inwiefern eine Novellierung der Richtlinie angedacht wird. Angesichts der vielen Toten wäre die Revision der Richtlinie eine Möglichkeit, legale Korridore zu erreichen und den Schleppern die Grundlage zu entziehen. Bisher stirbt beinahe jeder vierte Flüchtling bei dem Versuch, nach Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Für eine Aufhebung der Richtlinie plädiert auch Edith Meinhart in der österreichischen Wochenzeitschrift Profil.

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