Wieder einmal machen die Zustände in griechischen Flüchtlingscamps traurige Schlagzeilen, NGOs und Medien sprechen im Zusammenhang mit dem Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos vom „Flüchtlingslager der Schande“. Josef Weidenholzer, Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, bestätigt: „Die Unterkünfte für Flüchtlinge sind heillos überfüllt, die hygienischen Zustände untragbar und die Situation wird auch für die lokale Bevölkerung immer schwieriger. Gleichzeitig sind immer noch keine schnellen und rechtssicheren Verfahren gewährleistet, Flüchtlinge sind zu monate- und jahrelangem Nichtstun verdammt. Es sind alle Voraussetzungen für eine humanitäre Katastrophe gegeben.“
Besonders macht Weidenholzer auf das Schicksal tausender Minderjähriger in den Lagern aufmerksam: „Kinder sind von den Gefahren und dem Leid, das die Flucht mit sich bringt, besonders hart betroffen. In Moria warnen ÄrztInnen vor immer mehr Fällen von Suizid, Selbstverletzung und auffälligem Verhalten unter den Minderjährigen. Der psychische Druck der auf ihnen lastet, ist enorm. Die jetzt zugesicherte Entspannung in den Hotspots muss sofort erfolgen, die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten müssen jede mögliche Hilfeleistung anbieten.“ Mit Hinweis auf die andauernde Blockade im Rat betont Weidenholzer, dass es sich um ein gemeinsames Versagen der EU-Mitgliedstaaten handelt. Das EU-Parlament thematisiert die Zustände seit Jahren, Weidenholzer selbst hat in Griechenland schon mehrere Flüchtlingscamps besucht und immer wieder auf die verheerende Situation hingewiesen.