Utl.: Einnahmen aus Menschenhandel betragen jährlich rund 25 Milliarden Euro
Wien (OTS/SK) – Heute, Mittwoch, wurde im Plenum des Europäischen Parlaments der Endbericht des Sonderausschusses für Organisiertes Verbrechen, Korruption und Geldwäsche (CRIM) mit großer Mehrheit angenommen. „Es hat sich gezeigt, dass vor allem im Bereich des Menschenhandels dringender Handlungsbedarf besteht. Es wird geschätzt, dass die Einnahmen aus Menschenhandel in Europa jährlich rund 25 Milliarden betragen, rund 880.000 Zwangsarbeiter sollen sich in der EU aufhalten, darunter fallen rund 270.000 Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. In Österreich wird davon ausgegangen, dass 3.000 bis 4.000 nicht registrierte Prostituierte in unserem Land arbeiten“, betont der SPÖ-EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer, Mitglied im CRIM.
Von Seiten des EU-Parlaments wird daher gefordert, konsequent gegen Menschenhandel vorzugehen. „Es müssen endlich alle Dienstleistungen im Zusammenhang mit Menschenhandel unter Strafe gestellt werden. Darüber hinaus brauchen wir zuverlässiges Datenmaterial, um die Situation noch besser einschätzen zu können, auch hier muss die Kommission tätig werden“, sagt Weidenholzer. Notwendig sei auch eine EU-Beobachtungsstelle für Menschenhandel, die den Regierungen und Strafverfolgungsbehörden ebenso offen steht wie den Nichtregierungsorganisationen. Weidenholzer unterstützt auch die Forderung nach nationalen Berichtsstellen, um ein besseres Bild über die Situation zu erhalten.
„Aber auch die Mitgliedstaaten müssen in die Pflicht genommen werden und die Kontrollen dort verstärken, wo der Verdacht auf Ausbeutung von Zwangsarbeitern besteht“, so der Europaparlamentarier. Bei all den Maßnahmen müsse aber immer darauf geachtet werden, dass die Opfer von Menschenhandel besondere Unterstützung erhalten, daher sei es von großer Wichtigkeit, die Mittel für jene Organisationen aufzustocken, die hier helfend tätig werden. Ebenso müsse ein EU-weiter telefonischer Beratungsdienst für Opfer eingerichtet werden. „Es ist uns Sozialdemokraten ein Anliegen, mehr zur Sensibilisierung beizutragen. Wir brauchen mehr Bewusstsein in der Bevölkerung dafür, wie viele Personen unter unmenschlichen Bedingungen in Europa ausgebeutet werden“, unterstreicht Weidenholzer.