Das neue Jahr beginnt für die meisten von uns mit guten Vorsätzen. Wie wäre es 2019 mit dem Ziel weniger Plastikmüll zu produzieren?Schon kleine Veränderungen in unserem Alltag, wie auf das Plastiksackerl beim Einkauf zu verzichten oder zur Glas-, statt PET-Flasche zu greifen, können viel für die Umwelt tun. Die EU-Richtlinie zum Verbot von Einwegplastik, die noch im Dezember des Vorjahres beschlossen wurde, ist ein wichtiger Schritt zu mehr Umweltbewusstsein. Das Versprechen der nächsten Generation die Welt so zu hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben, rückt sonst immer weiter in die Ferne. Ein Discounter in Deutschland hat im Vorjahr eindrücklich gezeigt, wie wenig in den Regalen wäre, wenn etwa die Bienenpopulation weiter sinkt. Hier müssen sich die EU-Staaten zu einem endgültigen Verbot gefährlicher Spritzmittel durchringen.
Perfekte Kreislaufwirtschaft
Die Zukunft des Umweltschutzes liegt neben der Reduktion von Emissionen und dem Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik, das bereits in zwei Jahren in Kraft tritt, in einer fast geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Die EU hat sich dafür neue Ziele gesetzt. Ab 2025 sollen mindestens 55 Prozent der Haushaltsabfälle recycelt werden. Österreich liegt bereits über der Zielquote, das sieht jedoch in Teilen Europas ganz anders aus. Kroatien und Griechenland lagern noch mehr als drei Viertel des ungetrennten Hausmülls auf Deponien.
Lebensmittel im Müll
Im Abfall landen auch abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel. Fast hundert Kilo, vor allem Obst und Gemüse, wirft ein Europäer im Jahr durchschnittlich weg. Hinzu kommen Berge von Lebensmitteln, die der Einzelhandel aussortiert. Um bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren, will die EU Anreize für die Sammlung unverkaufter Lebensmittel schaffen und rechtlich ermöglichen, dass diese sicher umverteilt werden können. Wir brauchen aber mehr als ein gutes Abfallmanagement. Es beginnt damit, dass Produkte mit vorprogrammierten Sollbruchstellen gar keinen Platz mehr auf dem europäischen Markt haben dürften. Die Reparatur und Wiederverwertung muss besonders für elektrische Geräte möglich und leistbar sein. Was früher als „Abfall“ galt, wird immer mehr zu einer wertvollen Ressource werden. Das wird Innovationen anspornen und Arbeitsplätze schaffen. Global muss von der Industrie bis zum privaten Haushalt ein gravierendes Umdenken stattfinden, wenn wir zumindest den Status quo für unsere Kinder und Enkel erhalten wollen.